9.0 Hinweise zur Ermittlung
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Die Erfassung der Schadstoffe und die
Bestimmung der dazu benötigten Luftmenge beinhaltet die größten Unwägbarkeiten einer
Absauganlage und ist teilweise nur über Versuche zu ermitteln. |
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An der Stelle, wo Schadstoffe
erfasst und abgeführt werden sollen (Entfernung x ), muss der Luftstrom der Absaugung
eine Mindestluftgeschwindigkeit aufweisen, die sogenannte Erfassungsgeschwindigkeit. (we) |
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Da auch von den Seiten Luft zuströmt, nimmt die Geschwindigkeit mit der Entfernung (x) vom Stutzen stark ab, so dass bei größerer Entfernung kaum noch eine Saugwirkung vorhanden ist. Daraus ergibt sich: Zu beachten ist auch, dass die Luft, die irgendwoher kommen muss, Zugerscheinungen auslöst und im Winter erwärmt werden sollte. Luftgeschwindigkeiten unter 0,1 m/s werden als stehende Luft empfunden und Geschwindigkeiten bis 0,25 m/s noch nicht als Zugluft. |
9.1 Anhaltswerte für die Erfassungsgeschwindigkeit (we)
we = 0,2 bis 0,5 m/s
Schadstoffe mit sehr geringer Eigengeschwindigkeit in
ruhiger Luft.
z.B. Absaugung von Galvanik-, Entfettungs- und Beizbädern.
we = 0,5 bis 1 m/s
Bei geringer Eigengeschwindigkeit in fast ruhiger Luft.
z.B. Schweißen, Löten, langsame Förderbänder, Spritzstände, Labor- und
Küchenherdabzüge
we = 1 bis 2,5 m/s
Bei mittleren bis hohen Eigengeschwindigkeiten in stark
bewegten Luftzonen.
z.B. Spritzstände geringer Tiefe, Förderbandaufgabe, Fassabfüllung, Schleifen und
Sandstrahlen
bei günstig ausgeführten Verkleidungen.
we = 2,5 bis 10 m/s
Bei Schadstoffen mit hoher Anfangsgeschwindigkeit in
stark bewegten Luftzonen.
z.B. Schleifen, Trommeln, Sandstrahlen.
9.2 Anhaltswerte für den
erforderlichen abzusaugenden Luftvolumenstrom,
wenn in der Entfernung "x" die Erfassungsgeschwindigkeit
erreicht werden soll.
Volumenstrom (V) in m3/h;
Erfassungsgeschwindigkeit (we) in m/s; Entfernung (x)
in m;
Fläche des Ansaugstutzens (A) in m2; Schlitzlänge l in m;
Schlitzhöhe h in m.
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Saugrohr (rund oder quadratisch)V = we * (A + 10 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugrohr mit Flansch
(rund oder quadratisch) V = we * (A + 7,5 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugöffnung
(quadratisch) V = we * (A + 5 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugöffnung 3-seitig mit
Flansch (quadratisch) V = we * (A + 3,75 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugtrichter V = we * (A + 5 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugtrichter mit Flansch V = we * (A + 3,75 * x2) * 3600 in m3/h |
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Saugschlitz Länge (l) >10 * h V = we * l * 4 *
x * 3600
in m3/h |
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Saugschlitz Länge (l) >10 * h einseitig mit Flansch >150 mm breit oder einseitig auf Tisch bzw.Wand aufliegend. V = we * l * 3,3 *
x * 3600
in m3/h |
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Saugschlitz Länge (l) >10 * h beidseitig mit Flansch 150 mm breit. V = we * l * 2 *
x * 3600
in m3/h |
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Haube über einem Tisch we im Bereich
"h" unter dem Haubenrand. V = we * U * 2 * h * 3600 in m3/h Der Einsatz von Oberhauben ist nur
zweckmäßig zur Erfassung von Stoffen, die auch ohne Absaugung, z.B. durch Thermik nach
oben steigen würden. we bei ruhiger Luft 0,1 bis 0,15
m/s Bei sehr flachen Hauben durch Leitbleche die Absauggeschwindigkeit im Randbereich erhöhen (bei günstigen Ausführungen kann die Luftmenge dann um 20% reduziert werden) oder mehrere Absaughauben vorsehen.
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Gekapselte Schadstoffquelle V = we * A * 3600 in m3/h A = Summe aller Querschnitte von Öffnungen durch die Luft in die Verkleidung gesaugt wird in m2.we = nach 9.1 (bei Förderbändern ungefähr die Materialgeschwindigkeit auf dem Förderband.)
Da bei gekapselten Schadstoffquellen nur ein Austreten von Stoffen verhindert werden muss, kann bei günstig ausgeführten Verkleidungen der Volumenstrom bis zu 50% vermindert werden. Bei der Ausbildung von Hauben und Einkleidungen ist darauf zu achten, dass möglichst wenig Fördermaterial mit dem Luftstrom abgesaugt wird. |
9.3 Richtwerte für den erforderlichen Volumenstrom (V)
Förderbänder pro eingekleidete Aufgabe oder
Abwurfstelle:
Förderschnecken:
Æ
Becherwerke (Elevatoren):
V cirka 2000 m3/h pro m2 Becherwerksquerschnitt
bei Geschwindigkeiten über 1m/s V cirka 2800 m3/h
Für Becherwerke über 10 m Höhe Luftmenge aufteilen auf je
eine Absaugstelle oben und unten.
Silozellen (Bunker):
Absaugung während der mechanischen Befüllung: V=
Materialfördermenge in (m3/h) mal 1,5 bis 2
u.U. kann auch über den Förderer die Absaugung des Silos
erfolgen.
Bei pneumatischer Befüllung: angesaugter
Luftmengenstrom mal 2,
bei Druckgefäßen wegen dem Endschwall, der von der Gefäßgröße der Rohrlänge und
Durchmesser abhängt,
angesaugter Luftmengenstrom mal 3 bis 5.
Da feuchte Luft leichter ist als trockene und sich
über dem Produkt sammelt,
sollte sie gegebenenfalls kontinuierlich abgesaugt werden.
Schleif- Polier- und Schwabbelscheiben:
Kreissäge für Holz:
Bandschleifmaschinen für Holz:
Bandbreite bis 125 mm V = 2 mal 650 m3/h
(Absaugung am Ein- und Austritt des Schleifbands.)
Bandbreite 125 - 200 mm V = 2 mal 750 m3/h
(Absaugung am Ein- und Austritt des Schleifbands.)
Bandbreite 200 - 300 mm V = 2 mal 850 m3/h (Absaugung am Ein- und
Austritt des Schleifbands.)
Absaugung Fassbefüllung: V = 2000 bis
3000 m3/h pro Quadratmeter Fassquerschnitt.
Bei der Ansaugung nimmt die erzeugte Luftgeschwindigkeit mit der Entfernung vom Stutzen stark ab, während beim Ausblasen von Luft die gerichtete Geschwindigkeit über wesentlich gössere Strecken beibehalten wird. (Versuchen Sie einmal eine Kerzenflamme durch Einsaugen von Luft "auszublasen". Diese Eigenschaft kann genutzt werden, um Schadstoffe durch Luft aus einem Ausblasstutzen zu einer Absaugvorrichtung zu treiben. Zur Beurteilung kann die Formel für die Wurfweite von Luftstrahlen herangezogen werden: L = Entfernung von der Austrittsöffnung bei
der die axiale Geschwindigkeit des Luftstrahls auf 0,5 m/s abgesunken ist. |
9.5 Be- und Entlüftungsschlitze in Rohren
Schlitzkontur, Luftaustrittswinkel usw. später nachtragen.